Wolf on Tour

Transkript

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Herzlich willkommen zu einer neuen Folge Wolf on Tour Podcast. Ich hab heute einen Gast da.

Zwar den lieben Ralf Kraft, seinerseits auch Physiotherapeut. Genau wie ich. Und vor allem Fußexperte. Hallo, Wolf. Ich freu mich sehr, dass du da bist. Wir kennen uns noch gar nicht so lange. Wir haben uns kennengelernt hier bei uns auf dem ... Creme-Event, Fitness Future Day oder irgendwas, was du da. Mit deinen Produkten. Mhm. Für die Füße. Seit dem Test dich, kommen wir nachher dazu. Und ...

Ja, ich dachte ...

Erstens ein Thema, was für die Menschen sehr spannend ist. Weil Füße ist ein Riesen-Thema, meiner Ansicht nach.

Und auch für mich persönlich einfach spannend. Also wieder was Neues kennengelernt. Positive Erfahrungen damit gemacht. Und dann bin ich immer der Meinung,

wäre schön, wenn andere diese auch machen können. An dem her freu ich mich, dass du da bist. Und ich würde auch gerne damit einsteigen, dass du dich einfach mal für die Leute kurz vorstellst. Alf, wer bist du? Ja, herzlichen Dank, Wolf. Danke auch für die Einladung. Ich freu mich auch, hier sein zu können.

Ja, Ralf Kraft, mein Name.

Im Name steckt die Kraft. Und Fußkraft ist mein Thema.

Und ich bin in meiner Physiausbildung da tatsächlich drüber gestolpert. Über dieses Thema.

Meine Ausbilderin hat damals zu mir gesagt, Alf, deine Füße sind uralt. Und ich hab sie so angeguckt und dachte so, Hä? Wie meinste das jetzt? Was meinst du überhaupt? Und sie meinte so, ja, von der Funktion her und wie die stehen und so weiter, das passt alles nicht so richtig zu deinem eigentlichen, Jugendlichen Alter.

Und ich hab dann auch gemerkt, das geht nicht nur mir so, sondern meinen Mitschülern geht das im Prinzip auch so.

Ich hab das Thema Füße reingestolpert tatsächlich, weil ich hatte gar keine Bewusstsein für meine Füße. Ich hatte gar keine Idee, dass Füße so wichtig sind. Gut, die sind da irgendwo am Körperende befestigt. Und wir laufen da drauf, aber ansonsten haben die jetzt nicht so eine große Relevanz für mich. Aber dieses Thema wurde dann immer relevanter für mich. Und ich hab dann gesehen, dass ganz viele Menschen Potenziale in ihren Füßen haben. Und dass ganz viele Menschen diese Potenziale überhaupt nicht schöpfen.

Und die Füße sind so ein Geheimnis für die Füße. Und die Füße sind so ein Geheimnis für die Füße. Und die Schlussfolgerung für mich war daraus, ich muss es irgendwie anders machen, wir müssen da anders drüber nachdenken. Und da bin ich auf den Weg der Füße gekommen. Und das ist jetzt schon über zehn Jahre her.

Und hab dann die Fußversorgung, die Fußbehandlung anders gedacht und anders umgesetzt. Cool. Ja.

Und würdest du das jetzt immer noch so unterhalten, dass wir das noch noch so unterschreiben, was sie damals zu dir gesagt hat?

Heute wahrscheinlich nicht mehr. Weil wahrscheinlich der Blick, den Sie auf Füße hatte, nicht der Blick, dass Sie auf Füße hätten, oder? Ja, doch. Dass mein funktionelles Fußalter viel höher war als meine 1920. Auf jeden Fall, denke ich auf jeden Fall, weil ich hatte die Tendenz zu Hammer 10, ich hatte den Spreizfuß, ich hatte Richtung Lenksgewirbe, Plattfuß, etc. Das hatte ich alles, die Tendenz war komplett da. Das ist schon richtig.

Und sie hat damals gesagt tatsächlich, deine Füße sind 72 Jahre alt. Und das ist natürlich schon ein großer Sprung von 1920 zu 72.

Aber mittlerweile würde ich da nicht mehr hingehen. Ich würde sagen, ich hab da Fortschritte gemacht, ich hab da viel verändert, viel verbessert und bin jünger geworden in den Füßen.

Ich frag nur so ein bisschen provokant, weil wenn ich mich an die Füße ausbildung zurück erinnere, wie viel da immer über Stellungen von Füßen, Knien, Hüften, sonst was, Wirbelsäulen, Rückschlüsse auf deine Gesundheit gemacht werden, dann bin ich einfach super weit weg von. Also, wenn du diese typische Inspektion bei der Physiotherapie, dann kommt ja oft wildes Zeug raus. Das ist für mich völlig irrelevant, deshalb muss ich da gerade dran denken. Ja, wir waren da gut betreut, glaube ich. Die Lehrerin war eine gute, unsere Ausbildung war insgesamt eine gute. Wir haben uns immer die Ist-Struktur angeguckt, wie ist die Struktur, wie beweglich ist die Struktur und wo ist das Potenzial? Und das fand ich auch immer eine gute Herangehensweise. Das ist echt eine gute. Das ist auch untypisch für klassische Physiotherapieausbildung, so ranzugehen. Weil oft wird ja immer noch geschaut, wie sieht etwas aus? Und dann, das kann ja nicht funktionieren, weil das ist krumm. Oder auch bei den Füßen zum Beispiel. Auch wenn wir uns ein bisschen abdriften, sorry. Bei den Füßen in der klassischen Therapie ist ja so ein Fuß, den ich jetzt als gesund erachte. Und du auch, also das z.B. zu mir bei meinem Fuß gesagt, er dürfte noch breiter sein, würde jetzt ja ein ganz großer Teil unserer klassischen Kollegen sagen, oh Gott, das will ich. Dieser Breite, eben Spreizfuß. So totaler Blattfuß. Und ich komme ja aus dieser Paki-Leere, Walter Paki damals. Der Paki hat immer gesagt,

wenn dein Fuß mal richtig schön breit wird und blatt, dann kannst du mal richtig draufstehen. Der war schon damals, obwohl Füße jetzt nicht sein Über-Übertema war. Doch schon, er hat viel mit so greifen und so war schon sein Thema. Aber er hat immer auch schon diese typische Sichtweise, wie ein Fuß auszusehen hat, ein gesunder, völlig ad-absurdem geführt. Deshalb musste ich da gerade so ein bisschen dran denken. Aber bevor wir jetzt so weit abdriften, wie würdest du das Thema einschätzen, wenn wir mal die grobe, durchschnittliche Gesellschaft uns anschauen?

Wie groß ist das Fußproblem? Ha!

Oder anders gesagt, wie groß ist das Potenzial? Es ist riesig. Und es ist meiner Meinung nach total unterschätzt. Also, was wir mit den Füßen alles schöpfen können, was wir mit den Füßen alles erreichen können, dass es ganz vielen Leuten nicht bewusst.

Und wir haben ungefähr 90 Prozent aller Menschen in Deutschland die Fußfehlstellungen aufweisen. Die Fußfehlstellungen abseits von der Physiologie haben. Und ganz viele Leute haben damit auch Probleme. Das muss auch gar nicht in den Füßen sein, sondern das kann im Knie sein, Hüfte rücken. Das kann auswirken, um den gesamten Bewegungsapparat haben. Und oft wird das so nicht beleuchtet. Das heißt, wir fangen gar nicht bei den Füßen an, was eigentlich die logische Konsequenz wäre, wenn man davon ausgeht, dass der Fuß der erste ist, der den Kontakt zum Untergrund hat. Und somit ja auch das Fundament für den Bewegungsapparat bildet.

Aber die Ärzte, die Therapeuten, schauen da nicht genau genug hin. Also nicht nur jeder Einzelne in seinem Alltag vernachlässigt seine Füße, sondern auch die Medizin oder die Gesundheitsbranche vernachlässigt die Füße im Bezug auf die Wichtigkeit, was die Funktionalität angeht. Ja, würde ich zu 100 Prozent unterschreiben. Ja. Also, deckt sich genau in meiner Erfahrung. Was würdest du sagen? Ähm, was ist daran schuld?

Also, warum haben so viele Menschen die Probleme mit den Füßen?

Also, wir könnten eine Doktorarbeit darüber schreiben und wir könnten sehr tief ins Detail gehen, warum unsere Füße gesellschaftlich vernachlässigt sind. Ganz spannendes Thema.

Warum dürfen Füße oder warum sind Füße ein Tabuthema auch oft? Füße werden weggesteckt, Füße werden kaschiert, Füße werden verkleidet. All das ist ganz spannend. Und auf einer psychologischen Ebene sehe ich es tatsächlich so, dass Füße sehr stark auch einen Einfluss auf Freiheit haben. Mobilität ist ein total großes Thema, was uns aber nur im eingeschränkten Rahmen gewährt wird, um das mal so kurz zusammenzufassen. Und woher kommt es, dass so viele Leute Fussfehlstellungen haben? Ich sehe das in zwei Hauptfaktoren, die ich damals gefunden habe. Das ist für mich tatsächlich, dass wir von klein auf wenig natürliche Untergründe zur Verfügung haben. Dadurch wenig der Fuss natürlich aktiv sein kann.

Und gleichzeitig, wir ...

ja, die Kleidung für die Füße so gewählt haben, also die Schuhe, dass sie nicht die Aktivität oder die Gesundheit der Füße fördert, sondern eher im Gegenteil. Also, seit wir diese harten Untergründe haben, diese zivilisierten Oberflächen, so nenn ich's,

ist es eben auch dazu gekommen, dass wir uns Schuhe angeschafft haben. Weil wir diesen Untergrund schon als gefährlich für unsere Gesundheit erkannt haben. Und dann wollten wir dem Fuss sozusagen eine Entlastung geben mit den Schuhen. Aber dadurch ist natürlich das Spüren verloren gegangen. Dadurch ist verloren gegangen, dass der Fuss den Untergrund wahrnehmen kann und dass er darauf reagieren kann. Und so wird er oft in Schuhen vom Untergrund isoliert. Also quasi eine Schicht dazwischen gepackt. Und dadurch hat er nicht die Möglichkeit, den Untergrund so wahrzunehmen, wie das seine Aufgabe ist. Und die Aktivität funktioniert auch nicht. Das ist dann die Folge davon. Und oft steht der Fuss einfach auch zu eng in den Schuhen. Das ist auch ein großes Problem, dass viel Komprimierung stattfindet, dass die Bewegungsfreiheit für die Füße nicht gewährleistet ist. Und das von klein auf. Also, wir sehen ja Kinder, die noch nicht laufen und die haben Schuhe an, weil es modisch einfach eine gewisse Norm ist. Und das kann ja nicht sein. Ja. Also sprichst du mir aus der Seele. Ja. Ich habe vor Jahren schon mal ein YouTube-Video gemacht. Ist immer noch online. Ich verlinke es euch gerne unten drunter, wo ich sozusagen eine Empfehlung für Kinderschuhe gemacht habe.

Und das ist eben für mich also die Untergründe. Das kam jetzt durch dich neu rein. Weil so mit dem harten Boden hab ich in meiner Vorstellung so erst mal kein Thema gehabt. Das ist etwas, was ich von dir lernen durfte.

Aber eben dieses, was du sagst, wir packen die Schuhe von Anfang an weg.

Wir unterstützen die Strukturen von Anfang an. Also, der Körper funktioniert halt immer mit dem Prinzip use it or lose it. Ja. Und wenn dein Fußgewölbe gar nie die Chance bekommt, sich zu entwickeln, weil dein Kind schon im Kleinkindsalter einen Fuß, ein Schuh anhat, der dein Fußgewölbe unterstützt, passiv. Was soll denn dann da aktiv jemals ein Muskel lernen, das zu tun? So, bloß zu eng, bloß, also, da kommen so viele Faktoren zusammen. Absolut. Und ich würde eben, wenn du mich fragst, was ist daran Schuld, warum die Menschen so viele Fußprobleme haben, dann würde ich antworten, Schuhindustrie.

Wenn ich es möglichst schnell beantworten müsste. Weil das, was wir halt mit unseren Füßen da machen und was uns suggeriert wird, was für dein Fuß gut sein soll,

ist einfach ganz weit weg von dem, was die Natur über Jahr, Millionen Jahre für uns entwickelt hat. Genau. Ich bin halt immer der Auffassung, dass unser Fuß von seiner natürlichen Entwicklung her genial ist. Absolut. Aber wir lassen die nicht mehr entwickeln. Wir geben ihm gar nicht mehr die Chance, seine natürliche Funktion wahrzunehmen. Und das, was du angesprochen hast, was ich mega spannend finde, dieses Wegpacken und dieses Schuhe, so einfach ein unsexy Thema, das wir uns auch schon mal machen, kommt, glaube ich, auch davon. Weil natürlich, wenn ich meinen Fuß von Anfang an einpacke, gerade bei Frauen, die haben sogar Sprichwörter, das macht einen schlanken Fuß.

Dieses schlanker Fuß ist ja bei uns was Schönes in Schuhen. Frauen mit hohen Schuhen und vorne diese zusammengequetschen. Das macht den Hallux Walgus und alle möglichen anderen Fehlstellungen. Und das macht natürlich den Fuß, wenn er nicht mehr in dem Schuh ist, nicht gerade sexy, Hühneraugen, was weiß ich was. Ich glaub, so ist diese Spirale irgendwie, dass dieses Thema so halt totgeschwiegen. Und was daraus entsteht, nicht nur der schmerzende Fuß und der fehlgebildete Fuß, sondern wie du gesagt hast, das ist ja die Basis für alles. So was sich daraus an Krankheit ergibt, ist ja Wahnsinn. Und das ist für mich schon einfach ein sehr, sehr wichtiges Thema. Deshalb gut, dass wir drüber sprechen. Also gehen wir noch mal ganz zum Anfang zurück. Also ganz viele wissen ja nicht, wenn wir unseren Geburtskanal verlassen, haben wir alle einen Platt Fuß. Das heißt, wir kommen alle mit einem Platt Fuß auf die Welt. Wenn wir einen Fußabdruck von einem Neugeborenen machen, hat der einen einen Platt Fuß. Und dieser Platt Fuß, also diese physiologische Entwicklung, findet in den ersten acht Jahren statt. Die ist erst nach acht Jahren abgeschlossen. Das heißt, die Kinder brauchen tatsächlich die Zeit.

Der Fuß ist tatsächlich das einzige Organ, letzten Endes am Körper, was noch nicht fertig ist, wenn es auf die Welt kommt. Und das braucht acht Jahre in der Entwicklung der Motorik. Also, dass wir dann das Gehen langsam lernen. Erst wenn der Fuß sozusagen auf zwei Beinen steht,

ist er in der Lage, seine Physiologie zu entwickeln. Und erst über die Reize bekommt er dann die Möglichkeit, seine eigentliche Stellung, seine eigentliche Aufgabe zu lernen. Das heißt, der ist noch nicht fertig, wenn er auf die Welt kommt. Und wenn wir da natürlich von vorneherein eingreifen und diese Entwicklung nicht zulassen, dann können wir davon ausgehen, dass sie in großen Teilen auch nicht stattfindet. Und das ist das Problem, was wir heute bei den Kindern sehen. Wahnsinn. Dass einfach diese Fußentwicklung, die physiologische Entwicklung des Fußes keine Chance hat.

Ja, und jetzt überleg mal, wie oft dann sogar noch vorkommt. Und ich bin ja wirklich weit weg von diesem Ärzte-Bashing immer. Aber wie oft das vorkommt, dass jetzt ein Kind, was noch keine acht Jahre alt ist, wegen einem vermeintlichen Blattfuß schon die Einlagen verschrieben kriegt. Und zwar keine aktive Einlage, wie du sie machst. Da kommen wir nachher noch dazu.

Sondern eine Einlage, die dich passiv in eine Stellung reinbringt, wo dein Körper noch gar nicht sich entwickelt hat. Und du nimmst ihm jegliche Chance, diese Kraft, diese Muskulatur jemals zu entwickeln, dass das Gewölbe aktiv gehalten werden kann. Das heißt, du züchtest einen kranken Fuß mit Ansage.

So, und ... Ein hilfsbedürftigen Fuß, ja. Das ist das, was du dir erschaffst, ja. Also, das vielleicht schon mal, weil ich lege immer Wert drauf,

dass das den Zuhörer hier immer gleich was mitnehmen kann, an der Stelle schon mal Notiz an euch. Man kann nicht genug Barfuß gehen. Also, vor allem die Kinder nicht genug Barfuß gehen lassen. Das ist für mich völlig klar, ich glaube, das wird auch nicht in Waldkindergarten Barfuß im Winter. Aber die haben halt Schuhe an, die möglichst viel Barfuß zulassen. Da gibt's ja mittlerweile eine Menge.

Also, das an alle schon mal, die zuhören, geht Barfuß und lasst eure Kinder Barfuß gehen. Das würdest du so bestätigen, oder? Ja, total. Was total wichtig ist und was überschätzt ist, ist tatsächlich die Temperatur. Also, diese Kälte, die ist total überschätzt. Ich hab's jetzt auch bei meiner jüngsten Tochter wieder erfahren. Du kannst tatsächlich ein Kind, was noch nicht läuft,

kannst du Barfuß lassen.

Den ganzen Winter über. Kannst du das sogar Barfuß lassen? Und es ist total wichtig. Weil jeder sensorische Reiz, also alles, was die mit den Füßen spüren, ist total wichtig in der Frühentwicklung. Und es wird total unterschätzt. Wir packen ja die Füße sofort ein, die dürfen nicht kalt werden, die Händchen dürfen nicht kalt sein, die Füße dürfen nicht kalt sein.

Und dann lasst das mal weg, probiert das mal aus. Die Füße werden warm sein. Weil die Kinder, die Babys sozusagen, die bewegen sich ganz viel. Unheimlich viel, das kriegen wir überhaupt nicht mit. Und die Füße sind warm, die sind durchblutet, da braucht ihr euch keine Sorgen machen. Probiert das einfach mal aus, weil alles, was sie beim Krabbeln Barfuß machen, ist so viel mehr wert, wie wenn sie eine Krabbelschuhe oder irgendwas anhaben. Krass.

Ich habe mich jetzt ein bisschen erwischt, weil wir warten ja gerade auf unser viertes Kind, was jetzt die nächsten Wochen schlüpfen sollte. Und da ...

jetzt im Winter ist unser erstes Kind, was im Winter kommt. Ja, okay. Nehm ich mal so mit. Einfach mal ausprobieren, unbedingt. Weil entscheidend ist, dass ich teste immer, ob das Kind kalt ist am Nacken. Man kann am Nacken einfach fühlen, wenn's da kühl wird, dann ist die Kerntemperatur sozusagen gefährdet. Dann sollte man vielleicht eine Schicht drauflegen. Aber die Peripherne, also die Hände oder die Füße, die dürfen auch kalt sein, gar kein Thema. Ich kann das übrigens aus dem Erwachsenenalter unterschreibe ich das sofort. Also, wenn ... Ich trage ja ... Da kommt mir nachher dazu, 99 Prozent in meinem Leben Barfußschulen dünnen Sohlen. So lange ich mich bewegen darf, hab ich niemals kalte Füße. Ja. Problem ist, Barfußschulen, Weihnachtsmarkt, du stehst auf einer Stelle rum, Alter, da stirbst du. Also, wenn's einfach nur Barfußschulen sind, ohne irgendeine Fitterung oder so. Das ist krass, also würde ich so unterschreiben. Beim Baby hätte ich mich jetzt wahrscheinlich nicht getraut, die dicken Socken wegzulassen im Winter erst mal. Aber das nehm ich mal so mit.

Also, Matzi, wenn du dir den Podcast später anhörst, wir ziehen das durch.

Bis zum blauen Fuß. Erfrierung drücken gerade so. Ja, super spannend. Aber das diese, ich sag oft in den Vorträgen, bei uns spielen die Füße ja im Training eine Riesenrolle. Deshalb bin ich ja auch für dieses Thema, wenn ich jemand wie dich kenn, dann so mega offen, weil wir uns schon sehr ganz vielen Jahren befassen. Ich glaub, wir sind auch die einzigen, mit dem Five-Konzept, die Füße so ins Training, im großen Stil auch in der Fitnessbranche eingebaut haben. Mhm.

Aber das mit dem Spüren und Warnung, und da sag ich eben ganz oft, das Spüren und Warnung, haben wir verlernt in den Füßen. Also, der erwachsene Mensch, der die Füße seien Leben lang wegpackt, der kann nicht mehr spüren. Und wir spüren ja eigentlich in den Füßen genauso viel wie in den Händen. Mehr. Mehr sogar sagst du. Krass. Wir haben mehr Nervenenden in der Fußsäule drin als in den Händen. Da muss man aber manche Bücher neu schreiben. Es ist tatsächlich so. Also auch den Homo-Nuculus, zum Beispiel, die wir lernen mussten.

Ja. Der hat ja viel größere Hände als Füße. Also für die, die nicht physios sind, ist quasi ein Abbild des Menschen, was gemalt wurde. Und die Sensiblen, die Regionen, die viel fühlen, wurden dementsprechend größer gemalt. So kann man es doch nicht beschreiben. Der hat dann riesen Hände, echt große Füße, große Lippen, weil man Gesicht-Mund viel spüren. Da müssten die Füße noch größer sein, deiner Auffassung nach. Ja, die Nervenendungsdichte ist einfach viel höher in der Fußsäule. Das ist ja auch total logisch. Weilschutz. Ja, Weilschutz, ganz genau. Du würdest Barfuß im Kinderzimmer in keine Reißzwecke treten. Mit dem Hausschuh hättest du den Nagel im Fuß. Das wär gar kein Thema. Aber Barfuß ist der Erstkontakt total wichtig. Also du bist Barfuß viel vorsichtiger. Kannst du mal ausprobieren?

Krass. Ja. Also das ist definitiv so, dass da ganz viel sensorische Anlagen vorhanden sind. Nur schlummern sie in großen Teilen, weil wir sie nicht benutzen.

Krass.

Okay, also das Problem ist definitiv groß.

Wie viel Prozent würdest du sagen der zivilisierten, erwachsene Bevölkerung hat ein Fußproblem, wo man handeln sollte?

Hm. Das ist jetzt immer die Frage, wo man sich so ein Problem hat. Das ist die Frage, wo fängt man an zu handeln?

Wenn es wie tut. Oder fängt man früher an zu handeln? Das kann jeder für sich selber entscheiden. Man kann es immer ganz gut herausfinden, wie Potenzial in den Füßen vorhanden ist. Einfach einen Fußabdruck machen.

Und dann kann man sehen, wo das Potenzial ist. Man kann dann auch Beteiligungen für das Kniegelenk, für den Rücken, diese Beziehungspunkte kann man auch am Fußabdruck finden. Das ist das, was man sagen kann. Deine Lendenwirbelsäule ist jetzt eher von den Füßen her nicht so gut aufgestellt. Es könnte sein, dass du, wenn du lang stehst, lang gehst, dann Probleme im unteren Rücken hast. Das kommt dann auch von den Füßen. Solche Sachen kann man dann gut herausfinden und kann dann für sich selber entscheiden, will ich die Potenziale schöpfen oder nicht.

Aber das setzt natürlich schon voraus, dass jemand auf so einen Fußabdruck drauf guckt, wie du das machst. Genau. Das machen unsere Fußcoaches. Also muss man ja auch schon an der Stelle sagen. Also du kannst jetzt nicht zum ...

keine Ahnung, Orthopäden deines Vertrauens gehen.

Und davon ausgehen, dass der klassische Orthopäde den Fuß so betrachtet, wie wir beide das jetzt vielleicht für richtig achten würden. Leider nicht, ne? Sondern du brauchst dann ja schon jemanden, der dir das so interpretiert oder drauf guckt, wie es halt auch Sinn macht. Ja, wir schicken es deutschlandweit per Post. Das heißt, der Fußabdruck kommt zu dir nach Hause, das Set kommt zu dir nach Hause, du machst den Fußabdruck, schickst ihn zurück und kriegst dann von uns die Analyse.

Also das ist auf jeden Fall schon mal spannend. Also das ist ... Aber trotzdem prozentual, was würdest du sagen? Ich würde prozentual wirklich aus meiner Erfahrung, als Therapeut aus der Praxis, aus dem Trainingsbereich, würde ich das, wenn ich mal davon ausgehe, nicht erst, wenn es wehtut, sondern auch eben auf diese Dinge, dass es ergeben werden in Zukunft, wenn man nichts macht, würde ich das bei über 90 Prozent ansiedeln. Also potenzial haben sie alle? Es ist brutal.

Weil die allermeisten Menschen tragen einfach normale Schule. Und ich muss auch mich wieder outen. Ich bin jetzt erst wieder mit Barfußschuhen so konsequent, seit einem dreiviertel Jahr ungefähr, weil ich auch mich wieder von dieser Modegeschichte immer mehr dazu verleiten lassen habe, um im Alltag wieder normale Schuhe zu tragen. Und selbst wenn du dann ein bisschen drauf achtest, ich hab dann schon immer flache Sohlen und so, aber dieses Einängen ist krass. Ja, das ist ein großer Kompromiss. Und wenn du es einmal anders gemacht hast, gehst du dann eigentlich auch nicht mehr zurück, weil dein Körper dir die Rückmeldung gibt. Ich sag dir ehrlich, ich bin wieder zurück, weil ich kannte zu einem ganz, ganz langen Zeitraum nur ...

Ich nenne die Marken einfach ... Ich hab keinerlei Verbindung mit denen,

bei keinerlei Verbindung stimmt nicht ganz. Ich hab damals schon 2008 den Lee Sexby kennengelernt, der die entwickelt hat, 2007. Der hat bei uns eine Schulung zu Füßen gemacht. Da kam ich zuerst mal an diesem Thema, so eine Berührung. Und die sind einfach für mich im Alltag hässlich. Ich hab von denen die Wanderschuhe, find ich voll geil. Aber im Alltag, die ich schon normal ... Siehst du aus wie der Klimakleber aus Freiburg. Ich mein, du bist ja Freiburger, aber ... Kein Klimakleber. Kein Hate hier unter dem Video. Aber ... Weißt du, was ich sagen will? Du siehst wirklich aus, als würdest du die Next Tracking-Tour machen.

Und dann ... Ich bin halt nun mal auch im Business-Kontext unterwegs, auf der Bühne uns und kannst du halt ... Kannst du schon, aber hab ich mich nicht wohlgefühlt. Wobei ist viel besser geworden. Dann hab ich auch eine Marke kennengelernt, den ich auch null Verbindung habe. Ich mach also hier kostenlose Werbung. Sind diese Crown-Dies zum Beispiel, wo ich finde ...

Das sieht einigermaßen wie normaler Schuh aus. Ja. Und du hast trotzdem die Flache so, den breiten Schuh, dein Fuß hat Platz, du kannst dich da drin gesund bewegen. Das zieh ich jetzt erst wieder seit einem Dreivierteljahr oder so wirklich konsequent durch, dass ich gar nie normale Schuhe trage. Und was das wieder verändert. Ja. Also wie gut's meinen Füßen wieder geht.

Wie krass die wieder besser funktionieren. Wie viel beweglicher die geworden sind wieder.

Brutal. Ich hab auch immer wieder diese Herausforderung. Mir fällt da jetzt grad ein Schuh ein, das ist mein aktueller Winterschuh. Der sieht vielleicht mehr so aus wie Bernd Hatzen. Wenn ich die anhab, weiß ich, ich hab die so Bernd Hatzen. Man grenzt sich schon gesellschaftlich ein bisschen aus. Ich würd mich damit auch nicht in die Öffentlichkeit wagen. Also in die Öffnenöffentlichkeit, ja.

Aber ... ja, so ... Im Privatleben oder im Wald unterwegs bin, ist mir egal. Da mach ich Abstriche. Wenn man das nicht gefällt, ist es mir egal. Ja, das ist mir auch egal. Aber das ist, glaub ich, eins der Themen, die man hier schon mal betrachten darf und muss. Das ist natürlich ein Hindernis für die Leute. Weil es sind ganz viele Leute. Ich würde mich jetzt als Unaitel einschätzen. Also sieht man auch, ich hab mich heute nicht wahnsinnig schick gemacht. Von so einem Podcast. Wobei die Hälfte uns sieht auf YouTube erfahrungsgemäß.

Aber selbst mich hat's dann teilweise gestört. Es gibt natürlich extrem viele Menschen, die sehr viel Mehrwert darauf legen, wie sie aussehen. Und mit viel, viel modischer unterwegs sind. Und dann hast du natürlich ein Hindernis.

Und das, was die Modeindustrie hergibt, ist halt schick. Aber für den Fuß super gau einfach. Ja, das sind wir halt aber auch geframed. Total. Also, da muss einfach das Bild wieder verändert werden. Weil letzten Endes, was ist wichtig, ist die Gesundheit. Und da müssen wir einfach auch das Idealbild verändern. In unserem Köpfen müssen wir das verändern. Das Idealbild von einem Schuh in unserem Kopf, also dieser modische Schuh, der hat mit Füßen nichts zu tun. Wir müssen die Sprichwörter ändern. Das macht einen breiten Fuß. Man muss in Zukunft positiv sein, nicht ein Schlagfuß.

Ja, wobei bei Frauen ein schlanker Fuß natürlich auch vorteilhaft ist. Also, es ist nicht nur immer ein breiter Fuß vorteilhaft, kann auch ein schlanker Fuß vorteilhaft sein. Und es gibt auch zu breite Füße. Ja, absolut, gibt ja alles.

Da bleibe ich bei dem Thema von ganz am Anfang. Für mich ist, wie ein Fuß aussieht, für mich nicht so ausschlaggebend. Erstens kenne ich mich bei Weitem nicht so gut aus, wie du, was die Interpretation angeht. Aber ich setze den Maßstab an meinen Fuß, kann ich 20 Kilometer gehen, ohne dass die mir wehtun. Kann ich den ganzen Tag auf einer Messe rumstiefeln, ohne dass die mir wehtun. Kann ich laufen, kann ich rennen.

Funktioniert mein Fuß für das, was ich damit machen möchte. Ja. Funktioniert mein Körper. Und wie der aussieht, ist mir eigentlich ... ... peng. Also, da bin ich jetzt nicht so anspruchsvoll an der Stelle. Sondern wirklich eher so dieses Thema kann der Fuß etwas. Ja. Aber da gibt es ganz viele Menschen, die Probleme mit ihrem Fuß aussehen haben. Das gibt es wirklich. Und es ist ja tatsächlich auch so, dass schon im Kindesalter Füße gedisst werden. Also, ich hab zum Beispiel eine Bekannte, die hat ganz große Füße. Die ist eine Frau, hat ganz große Füße. Und der wurde als Kind schon immer gesagt, du hast ja Riesenfüße und hast ja so lange Zehen. Und da wurde das schon verunklempft, sozusagen. Und da entsteht natürlich was im Kopf. Ja, das ist brutal. Was das alles so macht.

Wenn man mal zurück in der Geschichte ... Ich glaub, in Japan war das, oder? Wo die Frauen die Füße so abgebunden haben, dass die so ganz kleine Füße wie ein Kind behalten haben, ihr Leben lang und so. Es gibt mit Füßen ja schon schräge Sachen. Absolut, ganz krasse Sachen. Und was halt für mich immer so die Situationen sind,

wenn zum Beispiel ... Ich hab mich ja voll bei dir schon geoutet. Ich geh ja immer noch laufen, also joggen mit gedämpften Schuhen. Mhm. Ohne das zu arg auszuweiten, ist einfach so für euch. Ich bin der Auffassung, ihr könnt euch morgen ein Barfußschuh kaufen

und könnt damit losgehen. Und die Füße werden davon profitieren. Ich weiß, du siehst ein bisschen anders mit den harten Untergründen. Du gehst da noch mal ein Schritt weiter. Aber ihr könnt euch jetzt Tool kaufen, Barfußschuhe, und könnt die teilweise in eurem Alltag tragen, sag ich mal. Und ihr werdet davon über die Zeit profitieren. Mhm.

Wenn ihr aber losrennt mit Barfußschuhen oder Barfuß. Und euer Leben lang noch nie Barfußgerandzeit, also im Sinne von joggen und so, dann werdet ihr ein Problem kriegen. Weil das muss man lernen. So meine Auffassung nach. Und ich hab mich voll bei dir schon geoutet. Ich hab das zwar mal gelernt von Lee Sexby damals, wie man Barfuß läuft.

Aber ich kann's nicht wirklich. Also ich, wenn ich technisch korrekt laufe, dass ich Barfuß ohne Probleme für meine Füße laufe, dann ist das so schnell und so dynamisch, dass mir einfach schlichtweg die Kondition fehlt, das länger zu machen. Das heißt, ich trabe immer noch wohlwissend mit gedämpften Schuhen über die Ferse schlecht vor mich hin, aber ich laufe wenigstens. Du joggst noch, ja? Ich jogge. Ja, okay. Total spannendes Thema auch joggen.

Joggen wurde ja in den 60er, 70er Jahren erfunden. Und weißt du, von wem ... Würde ohne gedämpfte Schuhe nicht gehen. Aber weißt du, wer es erfunden hat? Ne. Nike wahrscheinlich oder irgendjemand. Der Gründer von Nike.

Klar. Ich mein, also das mal für euch alle, die zuhören. Und da braucht ihr heute ... Also ich hab diese Erfahrung machen dürfen, Grüße gehen raus an Christian Hasler auf seiner Laufschule. Mhm.

Du läufst katastrophal, wenn du einfach joggen gehst, weil du machst ein zu schnelles Gehen, kommst vor dem Körper auf, die Kräfte, die deinen Körper wirken, sind krass, der Schuh dämpft das weg. Barfuß, könntest du das nicht? Weil der Impact auf deine Ferse wär so hart, die Hirn sofort wahrnehmen würde, Gefahr. Und es geht nicht.

Das ist logisch, dass das rein Industrie gemacht ist. Aber es ist Wahnsinn. Jetzt komme ich zu der Geschichte, die ich erzählen wollte.

Ich im Sport, das sind so Momente, weil eine Frau, wenn sie hier zuhört, die lacht sich tot. Es sind die Momente, wo sie mal weggeht. Ich bin irgendwie im Sportcheck in der Schuhabteilung und kauf mir neue Laufschule. Und dann kommt der Verkäufer auf mich zu mit großen Augen.

Sie müssen die Lauf nehmen. Sie sind viel zu schwer für diese Schuhe. Sie brauchen gedämpftere und die Pro-Nationsbremse. Und das ist der Moment, wo meine Frau die Flucht ergreift. Weil sie weiß, jetzt geht es gleich los.

So kommt der Diskurs. Um auf den Punkt zu kommen, ich will jetzt nicht versuchen, alles sofort zu ändern. Weil man es jetzt hier gehört hat bei uns, Barfuß ist gut. Ich stehe dazu, die Füße sind in ihrer Form genial und könnten alles. Aber wir haben sie nicht. Aber wir haben es nicht gelernt. Weil wir so früh, wie du es vorhin beschrieben hast, in Kindesalter sie weggepackt haben. Deshalb würde ich jetzt wer zuhört empfehlen, besorgt euch Barfuß-Schule. Ich im Hersteller auch immer.

Nutzt die mal. Ich meine, du hast gleich noch eine Idee, was sie sich zusätzlich von dir besorgen können.

Aber würde ich auf jeden Fall machen. Aber nicht bitte glauben, wenn ihr jetzt regelmäßig Läufer seid, ab dem nächsten Tag mit Barfuß-Schulen einfach mal loszurennen. Und dann könnt ihr euch das auch noch mal machen.

Und ich gehe sogar noch weiter. Also so ein richtig fehlgestellter, kranker Fuß. Ein schmerzhafter Fuß sollte vielleicht damit eben nicht anfangen. Das ist meine Meinung. Weil ich sage, dass es einfach zu viel beziehungsweise dieser harte Untergrund damit kann, dieser fehlgestellte, symptomatische, schmerzhafte Fersenschmerz oder Vorfußschmerzfuß nicht umgehen. Auch nicht in einer Alltagsdosis. Deshalb kann das wirklich nach hinten losgehen. Und sozusagen kauft alle Barfuß-Schulen und fängt klein damit an. Ist für mich nicht differenziert genug. Sondern man sollte vorher wirklich abklären, wie geht's meinem Fuß? Und das merke ich vielleicht auch gar nicht. Also, wie ist mein Fuß aufgestellt? Macht da einfach mal eine Fußvorsorge. Ich bin ja ein verfechterter Fußvorsorge, ähnlich wie die Zahnvorsorge. Wir gehen alle halbe Jahr zum Zahnarzt und lassen unsere Kauleiste checken, was da los ist. Das mit den Füßen können wir das auch machen. Wir könnten jedes halbe Jahr zum Therapeuten gehen und Fußabdruck machen und schauen, was kann man da machen? Oder was muss ich da vielleicht noch nicht machen? Aber da könnt ihr einfach herausfinden, wie ist eigentlich die Stellung, wie ist eigentlich der Zustand meines Fußes? Und aufgrund dieses Zustands kann ich entscheiden,

muss ich den erst therapieren und korrigieren und muss ich da wirklich eine Transformation eingehen? Oder kann es vielleicht reichen, wenn ich nur mehr Barfuß laufe? Mhm. Aber für alle würde ich das so nicht unterschreiben. Ja, ich mach's mir da vielleicht manchmal ein bisschen zu leicht. Du kommst ja auch oft von der ganz anderen Warte. Du bist ja generell viel in der Bewegung, du bist generell viel sportlich, etc. Das heißt, du hast eine ganz andere Grundvoraussetzung, als jetzt so manch anderer. Ja, wobei ich natürlich schon sagen muss, in der Therapie sind mir die anderen Fälle natürlich manigfaltig begegnet. Richtig. Ganz konkret, Frage an dich.

Also, jetzt hört jemand zu und sagt, okay, ich glaub, mein Fuß kann's vertragen. Ich müsste irgendwie was tun. Wie würdest du konkret starten?

Mit einer Ist-Analyse. Einfach gucken, was ist mit dem Fuß? Wie steht der Fuß? Wo können die Leute die Ist-Analyse machen? Die Analyse kann man bei unseren Fußcoaches machen. Wir haben 250 Fußcoaches in Deutschland ausgebildet. Die sind in ihren Praxen als Physiotherapeuten, Ärzte, Haltpraktiker, Podologen. Auch in Fitnessstudios teilweise. Hast du da so eine Art, wie so ein Fußspezialist, Finder? Genau, ja. Kann man was verlinken unten drüber?

Ja, wo man die Fußcoaches findet. Da kann man die aufsuchen, kann sich eine Fuß-Analyse sozusagen anhören, anschauen. Oder man kann das ganze online regeln. Spätestens seit Corona haben wir das auch für at home sozusagen fertig gemacht. Sodass man einfach diese Fuß-Analyse bestellen kann. Man kriegt das Fußabdruck-Set nach Hause, macht einen Fußabdruck, schickt ihn bei uns ein und dann können wir über den Ist-Zustand sprechen. Ach krass.

Weil ich da mal sehr offen bin, was kostet so was? Die Fuß-Analyse kostet 24,90 Euro. Ja, cool.

Also das wäre ja wirklich ein sehr, sehr guter erster Schritt, den man machen kann. Ja. Cool. Und dann kann man entscheiden, was ist dann der nächste Schritt? Okay, kommen wir vielleicht mal zu dem Thema, was du machst. Du hast ja jetzt eine ... eine aktive Einlage weiterentwickelt, wenn wir so will. Ja. Magst du das einmal kurz beschreiben, was du da machst konkret, um den Fuß da positiv zu beeinflussen? Also ich hab mir Gedanken gemacht, nach dieser Ist-Analyse zu den Füßen in unserer Gesellschaft, etc., hab ich mir natürlich gedacht, was kann man jetzt tun?

Und dann hab ich gesehen, okay, da gibt's ganz viele Übungskonzepte. Da gibt's Möglichkeiten, den Fuß zu trainieren und so weiter. Und sofort war für mich aber alles nicht der Weisheit letzter Schluss, weil's nicht praktikabel ist. Weil's die Leute nicht machen, weil's sie zu wenig machen, weil's sie zu kurz machen. Und weil's im Verhältnis zu Missbrauch im Alltag einfach immer ein Propfen auf den heißen Stein ist. Verstehen? Ja. Und dann hab ich mir gedacht, okay, wie könnte man's im Alltag integrieren? Und die Einlage fand ich dann nicht schlecht, weil sie einen dauerhaften Einfluss auf den Fuß hat. Bei jedem Schritt können wir dem Fuß was anderes mitteilen.

Einfach nur so im Alltag.

Aber so wie Einlagen halt herkömmlich gemacht sind, sind sie passiv, sind sie stützen, sind sie entlasten, sind sie polstern, aber sie sind nicht aktivierend. Sie kommen nicht ins Training.

Und ich als Physiotherapeut will ja immer an die Ursache ran, will immer das Funktionelle auch eben betrachten und will dann die Ursache verändern. Und wenn jetzt der Fuß als Funktionsmodell nicht funktioniert, dann muss ich ja da ran. Und dann hab ich mir gedacht, okay, wie müsste denn eine Einlage sein, damit überhaupt eine Veränderung passieren kann?

Und dann hab ich's umgedreht. Dann hab ich so gemacht, dass ich gesagt hab, ich mach die Einlage nicht passend für den Fuß, so wie's herkömmlich der Fall ist. Ich bin da durch Passiv. Sondern der Fuß passt sich an die Einlage an. Das heißt, ich geh vor wie bei der Zahnspange. Ich geb die Idealform vor für den Fuß und der Fuß passt sich dran an. Umgekehrt. So dass der Fuß wieder in die natürliche Stellung zurückkommen kann. Gleichzeitig ist diese Form dynamisch, also diese aktive Charakter kommt dadurch zustande, dass wir wie so ein Federeffekt in der Einlage drin haben. Das ist wie so ein Expandertraining für den Fuß. Und dadurch ist die Fußmuskulatur wieder gefordert. Ist die Sensorik wieder gefordert und die Aktivität kommt zurück. Okay.

Ähm, ich oute mich mal. Ich hab die, hab dir getestet jetzt eine Weile. Mhm. Und hab dir schon sehr ehrliches Feedback gegeben. Und das werde ich auch hier teilen. Für mich ist es so, dass ich die Einlage so im Alltag jetzt nicht als wahnsinnigen Benefit für mich empfinde. Jetzt kommt aber was Große, aber ich hab ja die Einlage sehr viel benutzt für meine wirklich langen Spaziergänge, Wanderung und so was. Und der Effekt ist krass gewesen bei mir jetzt. Also ich beschreibe euch das mal.

Meine Füße sind relativ gut, also auch bei deiner Lüse, so ein paar Sachen, das gefunden der große C dürfte ein bisschen weiter nach außen, dürfte noch ein bisschen breiter sein der Fuß, aber der war jetzt nicht schlecht und die funktionieren auch gut. Trotzdem hab ich gemerkt, wo ich losgelaufen bin damit

und ich muss natürlich auch sagen, ich hab jegliche Empfehlung von Ralf überhört, gekänzelt. Das sag ich kleinere was dazu. Also bitte nicht machen wie ich. Aber ich hab dann für meine ganz langen Spaziergänge, die einlang teilweise angezogen,

oder in die Schuhe rein gemacht, in die Barfußschuhe rein gemacht. Und am Anfang war das dann so an der Plantar-Fastia, also wenn wir diese Fastia unten im Fuß, die die meisten als sehr hart haben und sehr schmerzempfindlich bei den meisten Menschen.

Das war am steinigen Strand nicht so gut gehen und so.

Und dann war das beim Losgehen ja unangenehm. Und nach so zwei, drei Stunden gehen war der Fuß aber superweich. Die Plantar-Fastia ist superentspannt, obwohl ich viel trainiere, viel am Pfeifit bin und so. Auch zehn bewusste Übungen mache bei meinen Übungen und so. War da der Effekt ganz, ganz, ganz, ganz geil. Und ich hab auch das Gefühl jetzt in einer relativ kurzen Zeit, dass mein Fuß sich auch noch mal verändert hat. Weil es so eben ein bisschen breiter geworden ist, die Stellung des großen Cs sich ein bisschen verbessert hat.

Also cool, muss ich sagen. Also auch hier bekomme ich auch kein Geld, unbezahlte Werbung. Aber das ist wirklich für mich jetzt ein sehr, sehr spannender Effekt gewesen.

Also das mit dem Alltag ... Also mal eine Frage, wenn du diese drei Stunden, zwei Stunden unterwegs bist, bist du wahrscheinlich häufig in der Natur, ne? Ja. Richtig.

Und im Alltag bist du nicht in der Natur. Wobei natürlich trotzdem halt befestigte Wege meisten ... Ja. Also auch raste Untergründe. Trotzdem ist es noch mal was anderes. Aber mehr Steine und so, klar. Ja, genau, ist noch mal was anderes.

Wenn du es im Alltag gewöhnt hättest, also mit diesem Eingewöhnungsplan, mit dem Minutenweisen Steigern. Was für ein Ding? Ja, genau, was für ein Ding. Minutenweise, langsam. Was ist los mit dir? Das passt nicht so ganz zu was.

Der ist damit zurechtgekommen. Nur muss man es natürlich wirklich dosiert eingewöhnen. Und hier auf den harten Ebenen Untergründen in der Zivilisation, da merkst du erst richtig, was dein Fuß zu tun hat. Mhm.

Und deshalb findest du es da auch so ein bisschen unangenehm, weil du es da auch noch nicht so richtig gewöhnt bist.

Und wenn du jetzt diesen, ich sag mal diesen Stufenplan gewählt hättest, wärst du wahrscheinlich heute im Alltag einen Schritt weiter. Mhm. Kann aber sein, dass das sozusagen noch kommt. Ja. Ich trage es jetzt gerade auch, also heute hab ich sie auch an.

Im Alltag auch öfter, sich experimentiere noch. Und alle anderen befolgt dem Plan. Ha ha ha ha. Ja, dann funktioniert es wahrscheinlich noch besser. Wir machen das nicht, um euch zu ärgern, sondern es hat wirklich seinen Sinn, weil es gibt wirklich Leute, die sind da sehr allergisch am Anfang. Die sind da sehr allergisch auf diese Korrektur. Und die Dosis macht das Gift, und so ist es hier halt auch. Okay. Also wir halten noch mal fest, du gehst entweder zu einem Coach, machst einen Abdruck, oder machst es zu Hause, hast irgendwie 24 Euro. Und dann ist es so, dass die allermeisten Menschen bei euch mit deiner entwickelten Einlage sozusagen versorgt werden. Speziell angepasst, ne? Beziehungsweise ... Von der Größe her angepasst. Von der Größe her angepasst. Und dann fängst du an, mit den Leuten zu arbeiten, nach einem Plan das vorzukriegen. Und dann kommen für dich quasi irgendwann,

wenn es dazu in der Lage ist, die Barfußschule mit dazu. Könnte man so ... Ja, ich gehe eher diesen Weg, dass ich erst die Korrektur mach, erst die Aktivierung, erst die Mobilisierung.

Und dann eben die Schuheveränderung. Mhm. Weil beides zusammen schaffen wenige. Mhm. Und erst Barfuß laufen ... Ich würde den Fuß erst ready machen fürs Barfußlaufen. Das schaffe ich eben über die Mobilisierung, über die Kräftigung, über die Bewegung mit der aktiven Lage. Ja. Okay. Deshalb würde ich diesen Weg wählen.

Ja, klingt logisch. Wie siehst du es dann bei Kindern? Da kannst du eigentlich ja am Anfang dann, solange der Fuß sich noch entwickeln will, mit Barfußschulen nichts falsch machen, oder? Nee. Das ist natürlich der, was geht einfach. Das würde ich dann auch noch mal hier festhalten wollen. Da kannst du ja wirklich dann, wie ich es auch mal, da habe ich damals Schuhe empfohlen. Da gab es die Firma Philly Ibe und Zynchukert. Ich glaub, die sind leider pleite gegangen tatsächlich.

Es gibt sicher heute, es gibt Wildlings und weiß ich nicht was alles. Es gibt ja mittlerweile echt viele. Ja, ganz viele. Würde ich euch da draußen auf jeden Fall empfehlen für eure Kinder, pack die nicht in irgendwelche vermeintlich industriell gefertigten, gesunden Schuhe rein, weil damit zerstört ihr echt viel. So wenig Schuhe wie möglich. Absolut. Auch so häufig Barfuß wie möglich. Also wirklich Barfuß ohne irgendwelche Schuhe. Absolut. Weil das ist das 9 plus 3.

Dann würde ich euch sagen, so viel Barfuß wie möglich. Auch die Fraktion gibt es ja hier. Grüße gehen raus, da haben wir einen Freund, Johannes Queller. Mittlerweile hat er auch Schuhe an, aber der ist jahrelang komplett Barfuß gelaufen. Damit grenzt du dich natürlich noch mal weiter ausgesellschaftlich, weil dann bist du endgültig der Vollfugig. Aber natürlich vom Erd, z.B. ein krassen Halux Walgus gehabt. Eine krasse Deformation und er hat die komplett, also die sind optisch noch da, aber der Fuß funktioniert wieder perfekt. Und außer, dass er jetzt halt noch ein dickes Zehen Grundgelenk hat, um großen Zehen, ist der Fuß wieder gesund.

Also wo du gerade sagst, zu viel Barfuß laufen wie möglich, das wäre auch eine Möglichkeit, nur halt gesellschaftlich schwierig. Also dein Banktermin, um ein Kredit für dein neues Unternehmen aufzunehmen, Barfuß wahrzunehmen, ist wahrscheinlich jetzt nicht von Erfolg gekrönt. Ich hab jetzt von Kindern geredet. Kinder dürfen das noch. Kinder dürfen das noch. Wobei du wahrscheinlich im Waldkindergarten auch doof angeguckt wirst, wenn du im Winter die Kinder Barfuß hinschickst. Das ist auch zu viel.

Da kann man dann wirklich auch einen leichten Schuh oder es gibt tatsächlich auch schon Barfuß-Winter-Schuhe. Gibt es alles? Ja, ja. Ich hab da alles hoch und runter. Und das können wir auch mal kurz zurversprechen an alle, die zuhören. Das haben wir vorhin auch gesprochen. Vielleicht ist auch nur mein Algorithmus, weil ich mich für das Thema interessiere, dass mir ständig Sachen angezeigt werden. Aber mein Gefühl ist, dass es mittlerweile ja wirklich viel gibt. Und der Freund, den ich gerade angesprochen habe, der Johannes,

hat mir jetzt zum Beispiel einen Barfuß-Winter-Wanderschuh geschenkt, den er für sich doppelt bestellt hat versehentlich.

Und ich hab dann im Nachgang geschaut, weil es mich interessiert hat, weil ich den Schuh gut finde und den auch zum Wandern, mit den Hunden gehen, super gerne nutze. Und der hat 70 Euro gekostet. Also es gibt mittlerweile ... Das sind auch keine Porsche-Preise. Genau. Und wenn man jetzt schaut,

irgendwie ein typischer Sneaker, normaler, die sind ja absurd teuer geworden. Und da ist ja auch der Nike Adidas sonst irgendwas. Das heißt, ich will damit nur sagen, wenn man das Thema jetzt für sich angehen möchte, das ist nicht mehr so, wie es früher war. Also ich erinnere mich, meine ersten Wanderschuhe, Vivo Barefoot, ich will jetzt nicht lügen, aber 350, 400 Euro haben die gekostet, die richtigen Wanderschuhe, die waren ja noch richtig, richtig teuer. Die sind auch cool, die haben bei mir auch 10.000 Kilometer gemacht. Also alles gut. Aber das Thema ist ja jetzt irgendwie ein bisschen mehr in die Mitte gerückt. Und ist auch erschwinglicher geworden, würde ich damit sagen. Für Kinder wie auch für Erwachsene. Das ist auf jeden Fall. Nur pauschal würde ich einfach noch mal sagen, wenn du Barefoot läuft, geh in die Natur. Ja. Was Besseres kannst du nicht machen, das können wir auch mit der Aktiveinlage nicht besser machen. Bin ich ganz ehrlich, wir können die Natur nicht besser machen, sondern wir können die Natur nur versuchen, oder wir bringen die Natur in die Zivilisation, um es hier natürlicher zu haben. Ja, macht Sinn.

Ich möchte auch das mal noch mal für alle, die jetzt zuhören, die zum Beispiel, wie ich gerne wandern, eben in der Natur draußen sind, oder auch verschiedene Sportarten. Da muss man ja auch mal kurz drüber sprechen.

Mir kommt gerade so, bleib mal vielleicht ganz kurz beim Wandern. Mein Gehirn springt immer.

Beim Wandern zum Beispiel, wirst du ja erst mal mit Barefoot-Wanderschuhen beäugt, wie jemand, der sich mit seinen Neigschuhen ins Hochgebürge verehrt hat. Aber Fakt ist halt, ich bin damit so viel sicherer unterwegs wie mit einem klassischen Wanderschuh. Ich spüre mehr. Ich spüre meinen Untergrund, ist der rutschig, ist der nicht rutschig. Ich nehme viel mehr wahr. Ich kann ohne eine Sohle, also eine Erhöhung, nicht umknicken. Das ist auch etwas, was vielen nicht bewusst ist. Ich knicke oben in meinem Fuß,

natürlich ein Stück weit, weil mir die Wahrnehmung fehlt, weil ich vielleicht die Fähigkeit nicht mehr habe, aber wenn ich über einen bestimmten Punkt mit meinem Fuß kippe, dann kommen über die Sohle, die ein paar Zentimeter Höhe hat bei einem klassischen Schuh. Hebelverhältnisse, die mir dann alles abreißen. Das heißt, ich bin mit meinen Barefoot-Wanderschuhen im Gebirge mega sicher unterwegs.

Und was für ein Gedanke mir gerade noch kam, ich habe vor Jahren mit den MAP-Riesen-Wasken gemacht, mit den Basketballspielern. Und ich habe nie in meinem Leben so schlechte Füße gesehen.

Die waren bei den wirklich kaputt, also richtig kaputt. So was machen wir im Basketball? Die Schuhe sind immer höher geworden, weil wir haben mehr Möglichkeiten, die zu schnüren und umknicken zu verhindern. Aber ich habe diesen Hebel unten.

Das könntest du zum Beispiel im Tennis machen mit allen möglichen. Also, diese Probleme sind so krass Industrie gemacht. Die haben uns so krass eingeredet, dass es nur so geht. Du wirst ja in den Bergen, wenn du nicht die richtigen Schuhe anhast, wirst du angefeindet. Also belehrend, vielleicht ist es viel angefeindet, aber du wirst belehrt von anderen Wanderern. Wie kann man hier hochkommen mit solchen Schuhen? Bist du lebensmüde? Ich war auf dem Kilimanjaro mit Barfußschuhen. Bis auf die letzte Etappe, die dann im Schnee, im Eis und im Gletscher dann ist, dann nicht. Aber bis zur letzten Etappe war ich mit Barfußschuhen unterwegs. Genau. Und da darf halt eine Umdenken stattfinden. Weil wir machen ganz viele. Du kaufst dann, von mir hast du jetzt, deinem Jugendlichen-Sohn-Tochter für das Basketball, diesen Nike Air Jordan, was weiß ich, mit dem Gedanken, der braucht das ja, um spielen zu können, sich nicht zu verletzen. Das Gegenteil ist der Fall. Das ist etwas, wo wir, glaube ich, auch noch mal für einen Umdenken sorgen dürfen, für alle, die jetzt sportenmäßig zuhören. Bin wieder bei dir, der Basketball-Spieler mit den kaputten Füßen soll jetzt bitte morgen nicht Barfußschuhe anziehen zum Spielen, weil dann stoppt er endgültig, sondern sich dahin entwickeln. Das ist man, glaube ich, auch einig. Aber da machen wir so viele Sachen, Industrie geprägt, falsch, Wahnsinn. Ja, das hängt auch damit zusammen, dass wir unseren Füßen zu wenig zutrauen. Also wir haben da wirklich zu wenig Zutrauen. Wir denken überhaupt nicht, dass die Füße das können, was sie eigentlich tatsächlich in der Lage sind zu leisten.

Wir laufen ja, und das ist eine vorsichtige Schätzung, dreimal um den Erdball in unserem Leben. Und dieses kleine Organ von 30 Zentimetern leistet hier Höchstarbeit.

Und was der alles abkann, sozusagen, der Fuß, das ist wahnsinnig. Du hast ja vorhin davon gesprochen, es ist ein genialer Bauplan. Es ist eine wahnsinnige Anatomie, ist es super. Also ist, glaube ich, vom Fortbewegungsimpuls her eines der effizientesten Mechaniken tatsächlich. Krass.

Ja, mega spannend. Was würdest du sagen, was könnte man noch ergänzen, was draußen noch jemandem helfen kann?

Wir haben jetzt relativ viel, also ich finde, wir haben Kinder gut abgehandelt. Also öfter daran denken, dass das einfach auch Probleme, die jetzt vielleicht im Rücken, im Knie, in der Hüfte oder so sind, dass die auch mit dem Fuß zusammenhängen können. Und dass der Therapieansatz eigentlich immer mit den Füßen anfangen sollte. Das ist nochmal der Hinweis auch vielleicht an Therapeutenärzte, die da zuhören. Fangt doch mit den Füßen an. Macht doch mal einen Fußabdruck, schaut euch den Fuß an und fangt mit der Basis an. Und wenn die Basis stimmt, könnt ihr immer noch ans Knie gehen oder gleichzeitig dann das Knie auch lokal behandeln, wenn da der Schmerz ist, da Manualtherapie oder was weiß ich, individueller therapeutischer Ansatz, dann davor handeln es eben auch benutzen.

Das ist ein schlimmer Fehltenteil.

Absolut nochmal guter Hinweis. Frage an dich an der Stelle, wenn jetzt wirklich Therapeutenärzte sonst was hier zuhören, die können sich auch bei dir ausbilden lassen? Genau. Wir bilden die zum Fußcoach aus. Und die sind dann in der Lage, diese Fußanalyse durchzuführen, die Fußberatung zu machen, die ihre Patienten von den Füßen her abzuholen, die Potenziale da aufzuzeigen. Und dann können sie natürlich auch Lösungen anbieten. Wie lang geht die?

Die Ausbildung ist zeitlich sozusagen unbegrenzt. Das heißt, jeder lernt in seinem eigenen Tempo. Das ist ganz wichtig für Therapeutenärzte, die haben keine Zeit. Die müssen sich selber einteilen, die kriegen von uns quasi einen Online-Zugang, vom Online-Portal. Und machen dann Selbstlearning. Wir machen natürlich Lernüberprüfungen dann auch hin und wieder. Aber im eigenen Zeitfenster. Okay, das ist gut praktisch. Würde ich mir, glaube ich, auch mal reinziehen. Ja, klar.

Okay, also, ich glaube, wir können so zusammenfassen, sehr, sehr spannendes Thema, sehr unterschätztes Thema. Bin ich 100 Prozent bei dir. Und auf jeden Fall auch für mich eine große Bereicherung, dass jetzt da was dahingehend es nicht immer nur so einfach zu sehen, kauf dir ein paar Barfußschuhe und lauf los. Sondern da wirklich einen gezielten Weg hin, was eigentlich auch logisch ist. Vielen Dank für diese Einblicke. Mhm.

Wir für unseren Teil machen ja mit den Füßen im Five-Konzept auch viel. Ich glaube, das ist das einzige Konzept weltweit, was das Training mit Füßen beginnt. Wir versuchen ja unseren Partnern im Fitnessstudio klar zu machen, dass der erste Kontakt des Five-Feeds sein sollte. Mhm. Danke dafür. Und alle anderen, wo seid ihr? Das war schon, glaube ich, ein Stückchen weiter, was das angeht. Ich glaube trotzdem auch, dass wir alleine darüber,

dass nicht so lösen können, wie ihr es löst. Weil einfach, wir halt so ein bisschen, ich nenn es Schrotflinten-Prinzip, so allgemein drüber gehen. Wir machen halt mal jedem die Blantafast locker. Wir versuchen mal, die Zähne überhaupt wieder zu bewegen und so. Aber natürlich das, was ihr macht mit Analyse, gezielt, mit der Einlage gezielt arbeiten, so sicher nochmal ein deutlicher Schritt weiter ist. Also alle, die ihr zuhören und ihr Themen haben,

meldet euch wirklich gerne, geht zu einem Fußcoach. Lasst euch das mal angucken

und findet dann euren Weg, die Füße besser zu machen. Und vielleicht auch noch, weil ich vorhin von Sportlern gesprochen hab, ist ja auch immer so ein Thema, wo ich gerne unterwegs bin. Ich glaube, dass bei fast allen Athleten da draußen,

performancemäßig, über Füße auch noch mal richtig was drin wäre. Absolut. Wahnsinn. Also wir haben da draußen Weltklasse-Atleten. Wenn du denen die Schuhe ausziehst, wird dir anders. Da zieht es dir die Schuhe aus. Ja, also nicht, weil ich bin kein Fußbächer, als Therapeut haben wir schon mehr Füße in der Hand gehabt, als die meisten Fußfettischisten wahrscheinlich.

Aber funktionell zieht es dir echt die Schuhe aus. Und das vielleicht auch als Appellern alle da draußen, die gerne gut trainieren. Das fängt an bei einer Kniebeuge oder so. Also wenn ich eine Kniebeuge machen möchte, und ich kann meinen Fußgebüll bin nicht aktiv steuern sozusagen, dann wird meine Beinachse, meine ganze Bewegungsausführung dieser Kniebeuge nie optimal sein. Also allein bei so was, wenn jemand da draußen ist, der gerne ambitioniert trainiert, wenn der Fuß besser ist, wirst du in all diesen Dingen mehr Performance haben. Ein Golfspieler, egal was.

Bei jedem Training auf zwei Beinen ist der Fuß dabei. Punkt. 100 Prozentig. Von dem her geht es an, schaut euch das Thema an, befasst euch damit.

Ich werde auch noch mal zu Kindern ... Vielleicht machen wir mal zusammen ein Video für Kinder. Klar. Ja. Mal mit ein bisschen beratend, weil das Video, was ich gemacht habe, ist sehr alt, was aber immer noch viel gesehen wird und viel Reaktion auch hervorruft. Und ich finde das Thema wichtiger denn je. Ja, das ist ... Wir haben da schon viel geschafft. Also ich finde, in den letzten zehn Jahren ist schon viel Fußbewusstsein geschafft worden, viel Gesundheitsbewusstsein geschafft worden.

Dennoch haben wir dann noch ganz, ganz langen Weg zu gehen. Und jeder Einzelne kann sich da an die Nase fassen. Und jeder Therapeut und jeder Arzt kann sich da auch noch mal von seinem Therapieansatz hinterfragen. Unbedingt. Auch jeder Vifkunde, der so ein Gerätetzirkel bei sich stehen hat, warum nicht die Füße auch abholen? Warum nicht Fußcoaching machen?

Perfekte Kombination. 100 Prozentig. Und was ich schon auch als Abschluss auch noch mal sagen muss,

hinterfragt wirklich auch, wenn ihr jetzt als normale Kunden, Patienten wo seid, hinterfragt das bitte. Also ich meine, aus meinem Verständnis, mir geht es gar nicht drum, irgendjemanden da ... Die Leute haben es ja so gelernt, die machen es ja nicht, weil sie böse sind oder weil sie alle nur Geldgeil sind oder so wirklich nicht. Aber für mich ist Fakt, wenn so grad so orthopädische Schuhe oder sowas, also umso gesünder es wird von der klassischen medizinischen Sicht deren Sicht, umso katastrophaler wird es meistens für den Fuß. Aus meiner Sicht. Und wenn ihr euch Laufschuhe kauft, wenn ihr irgendwo beraten lasst, wenn ihr beim Orthopäden, gerade mit euren Kindern, irgendwo, wo es dann heißt, ja, du brauchst orthopädische Schuhe oder was weiß ich, hinterfragt das bitte, macht euch eure Gedanken, holt euch deine andere Meinung ein, schaut von uns die Sachen an, macht eure Erfahrungen, weil das ist einfach ganz oft wirklich nicht das Richtige. Ja, wir sind ja in der Zeit, wo sich jetzt extrem viel verändert. Und wir müssen jetzt in allen Bereichen den Status quo hinterfragen. Wir müssen immer fragen, was macht es eigentlich wirklich? Also, was macht eigentlich dieser Sportschuhe, den ich da trage? Was macht er mit meinen Füßen? Einfach immer so da rangehen, mit dem Verstand rangehen, dass ich das genau angucken. Und nicht nur einfach das hören und konsumieren, was so ganz viele Leute sagen, sondern einfach hinterfragen. Unbedingt. Und weißt du, das ist ja auch bei den Schuhherstellern, wenn du jetzt in der Fußgängerzone fragen würdest, was glaubt ihr, was ist ein gesunder Schuh? Und wirklich, ich gönne Birkenstock ihren Erfolg und dass sie die Marke so geil gedreht haben und wieder so innen sind. Und so, sieht ja auch alles cool aus, alles super. Aber dieser Gedanke, das ist ein Birkenstockschuh, weil er eben dieses Fußbett hat, gesünder ist, ist eine Vollkatastrophe. Birkenstock ist alles, aber nicht gesund. In meiner Wahrnehmung. Der ist das Sofa für den Fuß. Genau. Und der darf auch mal sein. Darf auch mal sein, würde ich auch nicht umbringen, wenn du den mal trägst. Aber die Leute kaufen sich ja so ein Schuh mit dem Gedanken, jetzt tue ich meinen Füßen was richtig Gutes. Ich möchte nicht wissen, wie viele zu Hause sitzen und gerade ihre Birkenstockschuhe anschauen und denken, fuck, jetzt muss ich die wegschmeißen. Dadurch macht ihr die Füße zum Couchpotato? Ja, und das möchte ich einfach noch mal hier anregen, dass man da mal ein bisschen hinter die Kulissen schaut und wirklich sich fragt, wie ist mein Fuß entstanden über die Jahrmillionen? Und was kann der? Und was kann ich dem zumuten? Und wie möchte ich den in Zukunft behandeln, dass der für mich möglichst gut durch mein restliches Leben trägt? Genau. Und ich glaube, da haben wir heute ein paar Ansätze gegeben, die weitergehen als eine Couch für die Füße. Das freut mich. Ralf, vielen Dank, dass du das ... Oder eine Krücke mit der Füße. Ralf, was noch wichtig war, was ich nicht vergessen möchte, jetzt hinten raus. Du hast auch einen eigenen Podcast, der jetzt losgeht. Wie heißt der? Der Podcast heißt mit Herz und Fuß. Mit Herz und Fuß? Mhm. Werden wir auf jeden Fall verlinken. Und wir haben auch gesagt, wir nehmen eine Folge auf für dein Kanal, den wird es dann bei dir geben. Also schaut da mal rein, hört da mal rein.

Ich würde das auch noch mal ein bisschen über das Thema Füße vielleicht von der anderen Seite. Anspektive noch mal beleuchten. Super. Hat mich total gefreut, Wolf. Vielen Dank. Vielen Dank, danke fürs Zuhören. Schreibt mal in die Kommentare eure Erfahrungen, wie ihr das so handhabt mit den Schuhenfüßen und sonst was. Schreibt gerne mal rein, wenn wir euch angeregt haben, etwas zu verändern. Vielen Dank.

Allseits für die Füße. Tschüss. SWR 2020